pro memoria 20 Jahre Friedliche Revolution™

Und Du so?


20 Jahre nach der Wiedervereinigung verfügt, wie von offizieller Seite bestätigt, eine ganze Generation über keine aktive Erinnerung an diesen wohl wichtigsten Herbst gesamtdeutscher Geschichte. Dennoch sind die Spuren der Ereignisse von 1989 noch nicht vollständig aus dem kollektiven Gedächtnis getilgt. Im Gegenteil: Gerade in Zeiten des massiven Schwunds real erlebter historisch-politischer Zusammenhänge werden im großen Stil organisierte Gedenkfeiern immer wichtiger und populärer. Grund genug, die Zeit zu nutzen, um die wesentlichen Erfahrungen der Friedlichen Revolution in spielerischem Umgang nachzuvollziehen und unter künstlerischer Anleitung zu wiederholen, neu zu entdecken oder einfach zum ersten Mal zu machen:

Wie lange gibt es eigentlich schon Revolution in Deutschland?
Wie wird man ein friedlicher Revolutionär?
Wie begreift ein Einzelner, dass er gerade Geschichte macht?
Was heißt es, plötzlich zu einer Masse zu gehören?
Wie skandiert man die entscheidenden Sätze richtig:
WIR sind das Volk?
Wir sind das VOLK?
Wir SIND das Volk?
Wir sind DAS Volk?

u.v.m

Erinnerungsarbeit, insbesondere historische, ist ein vielschichtiger Prozess. Demgemäß gilt: Gerade als Gesamtdeutscher kann man gar nicht genug davon haben. Der Arbeitskreis für aktive Erinnerungsarbeit will mit pro memoria einen Beitrag leisten und gemeinsam mit ortsansässigen KünstlerInnen verschiedenster Sparten die Erinnerungsräume der Stadt nachhaltig erweitern. Dabei bleibt das Licht-Spiel-Feld 2009 nicht beim nostalgischen Rückblick stehen, sondern bricht auf im Zeichen der Zukunft. Die Initiative pro memoria will durch die Beschäftigung mit der Geschichte neue Perspektiven eröffnen, fragen, was bürgerliches Engagement bedeuten könnte und wie es sich gerade auch im architektonisch-sozialen Gefüge der Stadt realisieren lässt. Nicht zuletzt will die Initiative eine Brücke zwischen Peripherie und Zentrum Leipzigs schlagen, um so das kulturelle Leben der Stadt sinnvoll zu vernetzen.